Kenya

Mit seinen kilometerlangen weißen Sandstränden lockt Kenya zwar die meisten Urlauber in dieses Land, aber immer mehr Reisende entdecken das wirkliche, faszinierende, wilde Kenya jenseits der Städte und der Badestrände. Es beginnt in der endlosen Einsamkeit der Savannen, in den menschenleeren Halbwüsten und in den Hochgebirgen. Die Begegnung mit fremden Völkern, die Gastfreundschaft der Menschen und der zivilisatorische Komfort in den Nationalparks und an der Küste sind weitere Argumente, die eine Reise in dieses Land so attraktiv machen.

 

Nairobi und Umgebung

Nairobi, größte Stadt Ostafrikas sprüht voller Vitalität und alles ist ständig in Bewegung. In kaum einer Stadt der Welt findet man eine solche Vielfalt verschiedener Rassen und Völker. Die architektonisch nicht so attraktive Stadt bietet die beste Ausgangsbasis für Fahrten in alle Landesteile.

Für den Einstieg in die kenyanische Wildnis bietet sich der nur wenige Kilometer von der Hauptstadt entfernte Nairobi National Park an. Für das Fehlen von Elefanten entschädigt die unglaubliche Vielzahl anderer wilder Tiere.

Weitere Sehenswürdigkeiten in Nairobis Umgebung ist der im Süden gelegene Lake Magadi sowie der Lake Naivasha und Hell's Gate National Park im Norden.

Zentrales Hochland

Das zentrale Hochland zählt zu den abwechslungsreichsten und reizvollsten Regionen Ostafrikas und zu den fruchtbarsten Kenyas. Nahezu alle tiefliegenden Berghänge und auch die Hochebenen werden landwirtschaftlich genutzt. Das Hochland mit dem Aberdare-Gebirge und dem Mount Kenya ist vor allem für Wanderer ein Dorado.

Das Wandern im Aberdare National Park ist herrlich und abenteuerlich zugleich, eine märchenhafte Route über die Berge, vorbei an Wasserfällen mit herrlichen Ausblicken. Die tieferen Regionen des Nationalparks tragen eine sehr dichte Baumvegetation mit ausgedehnten Bambusbeständen,die durch ihre Unzugänglichkeit sehr tierreich sind. Ab etwa 3000 m erstrekken sich leicht gewellte Hochmoore, durchzogen von glasklaren, fischreichen Bächen. Der Park bietet eine Mannigfaltigkeit an Tieren und Pflanzen sowie an Landschaftsformen, die man sonst nirgendwo in Kenya wiederfindet.

Kein anderer Berg Ostafrikas ist für Wanderer und Kletterer so gut erschlossen und geeignet wie der Mount Kenya. Die Tierwelt des Mt. Kenya National Park ist zwar sehr artenreich, aber man wird wegen der dichten Wälder nur wenig Großwild zu Gesicht bekommen. Weitaus interessanter aber ist die Flora. Vor allem die afroalpine Zone mit Hochmooren und Tälern mit ihren spezifischen Vegetation von Lobelien und riesigen Heidegewächsen wird man nur an wenigen Bergregionen Afrikas wiederfinden.

Rift Valley

Das Rift Valley bietet ein faszinierendes Panorama vor dem Hintergrund schroffer Felshänge, an denen man sich kaum satt sehen kann. Auf der Sohle des Ostafrikanischen Grabenbruchs liegt die Kette der Seen Naivasha, Elmenteita, Nakuru, Bogoria und Baringo. Dort in den Ebenen sind die meisten Tierarten oft noch zahlreich vertreten. Jede Menge verschlungener Wanderpfade geben einen Einblick in die wohl wildromantischste Landschaft Zentral-Kenyas.

Der Lake Nakuru National Park ist sehr groß aber auch sehr schön. Während der größte Bereich mit Akazienwäldern bedeckt ist, nimmt der berühmte See je nach Jahreszeit nur ein Viertel des Parks ein. Das von Algen tiefgrün gefärbte Gewässer ist geradezu ein Vogelparadies. Am bekanntesten sind die Flamingos, die früher zu Hundertausenden den See bevölkerten und ihn rosa aussehen ließen. Außer ihnen wurden am Seeufer und in den umliegenden Wäldern noch 400 weitere Vogelarten gesichtet. Außerdem ist die Gegend Lebensraum für eine stattliche Zahl von Säugetieren.

Ein Besuch des Lake Bogoria National Reserve lohnt sich nicht nur der Tierwelt wegen sondern auch der wilden Landschaft. Sie besteht vorwiegend aus einer trockenen Wildnis voller Dornengestrüpp und Felsen. Im Westen schießen kochendheiße Geysire aus der Erde, im Osten ragen schroff die bleichen Wände der Siracho Berge. Am See mit seinem üblen Geruch nach Schwefelwasserstoff haben sich Zehntausende kleiner Flamingos niedergelassen.

Nordkenya

Nördlich der fruchtbaren zentral- und westkenyanischen Hochländer erstreckt sich der gewaltige Raum Nordkenyas. Wegen des semiariden bis vollariden Klimas herrscht Trockengebüsch-Savanne vor. Etwas üppiger wird der Pflanzenbewuchs nur entlang der meist ausgetrockeneten Flußbetten und an den wenigen bergigen Regeninseln. Trotz der Trockenheit ist der Norden aber ausgesprochen tierreich. Das wenig abwechslungsreiche Relief bildet eine ebene bis sanft gewellte Landschaft. Insgesamt bestehen die Reize des Nordens weniger in spektakulären Landschaften als vielmehr in seiner Einsamkeit und den unendlich wirkenden Weiten.

Der Lake Turkana, Kenyas zweitgrößter See, nimmt den Nordabschnitt des Rift Valley ein. Die Seeufer wirken eher öde, streckenweise fast trostlos. Der Lake Turkana ist abflußlos und wegen der hohen Verdunstung besonders alkalisch. Deshalb gedeihen dort viele Algen, die für den Fisch- und Vogelreichtum dieses Sees verantwortlich sind. Im Lake Turkana leben zudem zahlreiche Flußpferde und Krokodile, an den Ufern u. a. Zebras, Gazellen, Löwen, Hyänen und Nashörner.

Das gesamte Gebiet des Marsabit National Park liegt als überraschende grüne Oase in der wüstenartigen Tiefebene. Die Höhenlage trägt zu einem angenehmen frischen Klima bei. Der Marsabit National Park ist berühmt wegen seiner landschaftlichen Schönheit. Das Massiv des Mt. Marsabit besteht aus einer Anzahl von erloschenen Vulkanen, in denen sich reizvolle Kraterseen gebildet haben, die von dichten Wäldern mit hohen Wildbeständen umgeben sind.

Im heißen, dürren Tiefland unterhalb des Mt. Kenya, wurden entlang des fruchtbaren Landstrich am Ewaso Nyiro River das Samburu National Reserve und die Buffalo Springs Reserves gegründet. Der Wasserreichtum und der schattige Wald an den Ufern zieht während der Trockenzeit eine viele Tiere an. Aber auch friedliche Ruhe und die Schönheit dieser Landschaft machen einen Besuch lohnenswert.

Auch das Shaba National Reserve besitzt einen hohen Tierbestand, der sich ungestört beobachten läßt. Es besteht vorwiegend aus der typischen Dornbusch-Savanne mit dichterer Vegetation und Wald in der Nähe des Ewaso Nyiro River. Das Panorama wird umrahmt von einzelnen eindrucksvollen Bergmassiven und dem Mount Kenya in der Ferne.

Westkenya

Westkenya, der Raum zwischen dem Westrand des Rift Valley und dem Lake Victoria, ist neben der Zentralregion und dem Küstenstreifen der wichtigste Wirtschafts- und Siedlungsschwerpunkt

des Landes, wird von Touristen aber nur selten besucht. Die interessanten Nationalparks, wie z. B. der Kakamega Forest und der Mount Elgon liegen eher am Rand der Touristenströme.

Der Viktoria-See wird von vielen Reisenden als Zwischenstop vor der Weiterfahrt in ein Nachbarland aufgesucht. Für die Leute, die sich für diese Region Zeit nehmen, gewinnt der See sehr schnell an Attraktivität. Von Kisumu aus kann man Ausflüge entlang des Sees unternehmen oder sich der Fähre bedienen und ein oder zwei Inseln besuchen.

Von dem Kakamega Forest, früher ein Teil des breiten Waldgürtels, der sich über den ganzen Kontinent erstreckte, ist heute ein kleiner Streifen tropischen Regenwaldes geblieben. Der Park ist eine schattige Insel, wo Hunderte Arten von Vögeln, Schlangen, Affen und anderen Säugetieren leben, die damals die riesigen Wälder Ostafrikas bevölkerten. Der Eintritt ist frei, aber eine Spende trägt zum Erhalt des Scutzgebietes beil.

Weitere Nationalparks im Westen Kenyas sind der Saiwa Swamp National Park, der speziell zum Schutz vor dem Aussterben bedrohten Sitatunga-Antilopen errichtet wurde, und der Mount Elgon National Park mit einer Tier- und Pflanzenwelt ähnlich des Mount Kenya.

Südkenya

Am Südrand Kenyas verläuft entlang der tanzanischen Grenze eine dünn besiedelte Savannenzone, die zu den wildreichsten Regionen des ganzen Kontinents zählt. Hier finden sich auch die drei der wichtigsten und auch meistbesuchten Nationalparks des Landes: im Westen die Masai Mara, mit einem gewaltige Großwildbestand, im Zentralteil der Amboseli, dessen Attraktion die grandiose Kulisse des schneebedeckten Kilimanjaro ist, und im Osten der Tsavo, das größte Tierschutzgebiet des Landes, dessen Reiz vor allem in den weiten, einsamen Landstrichen liegt.

Aus einer Reihe von Gründen ist das Masai Mara National Reserve bei den Touristen sehr beliebt. Es bildet die nördliche Fortsetzung des Serengeti-Nationalparks und stellt einen überaus wichtigen Teil des ostafrikanischen Ökosystems dar. Das traumhaft schöne Grasland beherbergt eine ungeheure Tierkonzentration, die mit der jährlichen Wanderung der Gnu-Herden noch sprunghaft ansteigt. Die beiden Flüsse Mara und Talek River, die ganzjährig Wasser führen, sind ideale Lebensräume für Flußpferde und Krokodile.

Seine einzigartige Kulisse - der schneebedeckte Kilimanjaro -  und sein Tierreichtum haben den Amboseli National Park berühmt gemacht. Dort gibt es das ganze Jahr über eine hohe Tierkonzentration, da immer Wasser und Futter zu finden sind. Charakteristisch ist die Dornbuschsavanne mit mächtigen, wunderschönen Schirmakazien sowie ausgedehnte Papyrusbestände in den Sümpfen. Wie der Tsavo National Park ist der Amboseli ein ausgesprochener Elefantenpark, ansonsten sind alle Tiere vertreten, die in Afrika Rang und Namen haben.

Den bei weitem größten kenyanischen Nationalpark und einen der ausgedehntesten der Welt überhaupt stellen die zusammengehörigen Reservate des Tsavo East und Tsavo West dar, die sich meist über ein mit dürren Sträuchern bestandenes Gelände erstrecken. In der bergigen Gegend des Tsavo West bieten sich herrliche Ausblicke über die mit Vulkankegeln gespickte Ebene, die an den feuchten Rändern in Wald übergehen. Der satte Vulkanboden läßt Grasflächen gedeihen, die den Lebensraum zahlreicher Tierarten bilden.

Die Küste

Die Küste gehört zu den wichtigsten Wirtschaftsräumen  Kenyas. Hier finden sich nicht nur der größte Hafen Ostafrikas (Mombasa) und die ausgedehntesten Strandhotelzonen ganz Schwarzafrikas, sondern auch bedeutende Anbaugebiete für Kokospalmen, Baumwolle und tropische Früchte. Der Küstenstreifen, insbesondere der südliche Teil, ist dicht besiedelt.

Als Reisender kann man natürlich eine herrliche Zeit mit Nichtstun an den wunderbaren Stränden verbringen, doch dieser Teil des Landes bietet sehr viel mehr. Zum einen liegen vor der Küste einige der schönsten Korallenriffe der Erde. Weiterhin ist jede der Inseln entlang der Küste ein Besuch wert. Und zu guter Letzt ist die Küstenregion mit ihren Ruinen von Festungen, Moscheen, Gräbern und sogar ganzen Städten archäologisch sehr interessant.

 

 

Wichtige Reisebestimmungen

Einreisebestimmungen: Reisepaß noch 6 Monate gültig bei Ausreise

Währung: Kenyanischer Shilling (Ksh)

Dokumente: Int. Führerschein, int. Impfpaß, Dokumente kopieren!

Zahlungsmittel:  Reiseschecks (US $), Bargeld,Kreditkarten werden nicht überall akzeptiert

Gesundheitsvorsorge: Polio, Tetanus, Diphterie, Hepatitis, Typhus, eventuell Gelbfieber und Cholera, Malaria-Prophylaxe empfohlen

Sprache: Englisch und Kisuaheli

Reisezeit/Klima: November - Januar kleine Regenzeit, März - Mai große Regenzeit, Juni - Oktober Trockenzeit